Letze Änderung am 28. April 2025 um 18:04
Inhalt
- Fr. 4. Oktober Anfahrt
- Sa. 5. Oktober Besuch des Schlosses
- So. 6. Oktober Fahrt ins Umland
Im Herbst 2024 bekam ich eine Einladung zu einer »Nocturne« mit Abend Dîner ,nächtlicher Führung durch die Burg und Vorführung vom Ziegelbrennen und Kalkbrennen. So machte ich mich dieses Mal alleine auf den Weg nach Guédelon. Zur Abwechslung nahm ich die Autobahn über Mulhouse und Beaune . Zum Übernachten hatte ich wieder das »Hôtel Les Grands Chênes« gebucht wie 2017.
Fr. 4. Oktober
Am 4. Oktober 2024 bin ich um 7:51 von zu Hause losgefahren, musste aber noch Tanken, sodass die eigentliche Fahrt um 8:01 begonnen hat. Die 623 km lange Strecke teilte ich so ein, dass ich ca. alle zwei Stunden eine Pause hatte. Wobei diese meist kürzer ausfielen als mit Heidi zusammen. So alleine an einem Tisch zu sitzen macht einfach weniger Spaß als zu zweit.
Bei der Ausfahrt 21 Nitry der französischen A6 ging es runter über Land. Da hat das Navi eine Strecke ausgewählt, so wie früher Heidi ‐ schmal und kurvenreich. Aber nach weiteren zwei Stunden war ich um 14:47 am Hotel. Müde von der Fahrt legte ich mich erst mal ins Bett, weil die Heizung im Zimmer nicht eingeschaltet und mir kalt war.
Sa. 5. Oktober
Den darauffolgenden Samstag verbrachte ich auf der Burg. Am Eingang mein Ticket vorgelegt und im Tausch ein grünes Bracelett ums Handgelenk bekommen. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich dann damit, durch die Burg zu laufen und außen herum den diversen Handwerker zuzuschauen.








Danach hatte ich erstmal genug, bin zu meinem Auto und habe mich für eine halbe Stunde ausgeruht.
spectacle alchimique
Um 14 Uhr war ein »spectacle alchimique« angekündigt, das ich mir anschaute. Recht unterhaltsam.




Im Anschluss bin ich zur Mühle gegangen, war aber enttäuscht, da nur einer ständig vom Seigneure und Pain redete. Es sah auch nicht so aus, als würde noch eine Vorführung stattfinden, daher bin ich wieder zurück. Da die Schlangen an den Imbissen mir zu lange waren, habe ich mich bis kurz vor 17:30 nochmals ins Auto verzogen, bis ich wieder zur Scheune gegangen bin.
Bevor es aber losging, mussten wir uns am Burgplatz versammeln, damit auch nur angemeldete Teilnehmer dabei sind. Dort spielte eine »Brass Band« und unter ihren Klängen sind wir gemeinsam zur Scheune marschiert.



Dort gab es ein Treffen mit den vor Ort anwesenden Teams von CNRS, ENIS (Ingenieurschule Saint-Étienne) und Guédelon. Unter anderem auch Reden von Florian Renucci, maître d’œuvre (Projektmanager) à Guédelon, dann Mylène Pardoën, archéologue du paysage sonore (Soundscape-Archäologe) und Guillaume Lavoué, chercheur en réalité virtuelle(Virtual-Reality-Forscher).
Den Projektmanager kannte ich aus der Serie Les Feux de Guédelon für die mir nach dem Besuch 2017 immer eine neue Folge per E-Mail angekündigt wurde.
Erst danach ging es wieder mit Kapelle zur Halle wo um 18:30 der Apéritif serviert wurde, hat gut geschmeckt, war aber leider mit Alkohol und so habe ich nur etwas davon genippt.
Menu
Und so sah der Menüplan aus:
Apéritif:
un verre d’Hippocras (apéritif médiéval)
Entrée:
velouté de légumes,croûtons et ses graines avec pain de Guédelon
et un quart de chèvre
ou tranche de pâté en croûte sur salade et cornichon.
Plat:
pain d’automne fourré de pommes de terre, morbier,comté, mozzarella,
oignons, persil, jambon du Morvan, muscade, vin blanc et crème fraîche
accompagné de sa salade d’Automne et d’un verre de vin blanc
Dessert:
tarte aux pommes maison et café
Während des Essens spielte die Kapelle. Inzwischen war es dunkel geworden und im Schloss wurden die Turmzimmer beleuchtet und an dem Brückengeländer Fackeln entzündet. Zur blauen Stunde habe ich einige Bilder gemacht.



Etwa um 21 Uhr war das Essen beendet und wir wurden in zwei Gruppen und unter Fackelschein zu den Brennöfen geführt. Dort gab es wieder umfangreiche Informationen zum Brennen von Ziegeln und Kalk. Kurz nach zehn-Uhr ging es zum Ausgang und wir konnten nach Hause.










Es war ein sagenhafter Sternenhimmel, aber das Schloss liegt mitten im Wald und so habe ich nur ein paarmal den Zenit geknipst. Ich dachte, dass ich am Hotel noch Aufnahmen machen könnte, aber leider hat ein Mähdrescher mit grellen Scheinwerfern die Nacht erhellt. So bin ich eben aufs Zimmer, hab mich ins Bett gelegt und mein Tagebuch bis 10 nach zwölf geschrieben.
Und der passende Film auf YouTube:
Und wenn ich mich schon mal aufgerafft habe wegzufahren, wollte ich auf jeden Fall am Sonntag auch etwas unternehmen.
So. 6. Oktober
Les 7 écluses
Mein erstes Ziel waren »Les 7 écluses« ca. 22 km entfernt. In Saint-Fargueau wollte Google mich unbedingt auf eine gesperrte Straße führen, aber ich bin einfach den Deviation Schilder gefolgt. Es hat einige Zeit gedauert, bis das Navi diesen Weg akzeptierte. Leider nahm der Regen zu und an den Schleusen musste ich einen Regenschirm nehmen, was das Fotografieren nicht einfacher machte.


Großartig herumlaufen wollte ich nicht und bin weiter nach Briare,
Briare
um mir noch mal die Kanalbrücke anzuschauen, an der Heidi vor sieben Jahren den besonderen Eiskaffee bekommen hatte. Auf dem Weg dorthin bin ich auch an der Kirche vorbeigekommen. Besichtigen ging nicht, da gerade Gottesdienst war. Aber die Fassade fand ich durchaus beeindruckend. Danach weiter zum Kanal. Aber das gesuchte Lokal war heute geschlossen. So habe ich nur ein paar Fotos im Regen gemacht und bin zurück zum Auto. Dabei bekam ich einen Schock, als ich noch ein Handyfoto für die GPS Einträge machen wollte und festgestellt habe, dass meine Handtasche noch im Auto liegt, das dadurch auch nicht abgeschlossen war. Da bin ich aber sehr zügig gelaufen.







Für weiteres herumfahren im Regen hatte ich keine Lust mehr und gab das Hotel ins Navi ein und trat den Weg zurück zum Hotelzimmer an, legte mich dort auf s Bett und schrieb Tagebuch. Zum Glück funktioniert das WLAN wieder, denn heute Morgen war es mit den vielen Leuten anscheinend überfordert, jedenfalls bekam ich keine Verbindung.
Im Zimmer steht ein Wasserkocher und einige Beutel mit Kaffeepulver. Davon habe eine große Tasse gemacht.
Den Nachmittag habe ich auf dem Zimmer verbracht, bis es um dreiviertel sieben Zeit zum Abendessen wurde. Ich fuhr zur »Auberge du Lac« ganz in der Nähe. Es gab auch reichlich freie Plätze und ich konnte mir einen runden Tisch in der Ecke aussuchen.
Abendessen
Zum Essen habe ich »Tête de veau« genommen, unter der Annahme das es etwas Gebratenes ist. Als Aperitif einen Cocktail mit Ananassaft ohne Alkohol, zum Nachtisch ein »Café Liegois« und ein Espresso. Beim Fleisch hätte Heidi sich gewundert – es war praktisch ein Siede Fleisch mit einem dicken schwabbeligen Fettrand. Aber da er fast die Hälfte der Portion ausmachte, habe ich es probiert und konnte es tatsächlich essen. Dabei waren noch verschiedene Gemüsesorten. Nach eineinhalb Stunden war ich fertig und fuhr zurück ins Hotelzimmer. Während des Essens waren meine Gedanken ständig bei Heidi, ich musste immer daran denken, dass wir am letzten Urlaubstag uns immer es besonderes Essen gegönnt haben. Zum Eis habe ich sogar die Kopfhörer genommen und Heidis Abschiedsmusik gelauscht und einige stille Tränen vergossen. Ich merke immer wieder, wie sehr ich sie vermisse.
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