Letze Änderung am 28. April 2025 um 10:21
Nicht Tiffany, sondern bei Heidi, an ihrem Baum. Es wurde zwar etwas später, denn als ich um 7:14 wach wurde und aufgestanden bin, war mir gar nicht bewusst, dass dies eigentlich fast halb acht ist, die Zeit, um die der Görtz Bäcker öffnet.
Daher war es schon halb neun, bis mein Rucksack mit Kamera, einer Flasche Wasser für die Primeln, und einer Thermoskanne Kaffee bereit war, und ich beim Bäcker eine belegte Salamilaugenstange und ein Nusskringel kaufen konnte. So ausgerüstet konnte ich bei strahlendem Wetter, bei lediglich 4°, die Fahrt zum Friedwald beginnen.
Es war ein gutes Gefühl durch die grünen Felder, Hügel und Täler zu fahren. Und des Öfteren sagte ich zu mir: Das würde dir auch gefallen, Heidi.
Und nach der üblichen halben Stunde war ich am Parkplatz 2 angekommen.
Es wehte ein kräftiger, kalter Wind und so vermummte ich mich in meiner Winterjacke, nahm den Rucksack und marschiert mit den Walking-Stöcken los zu Heidis Baum. Der Waldboden ist gesät mit Bärlauch und Buschwindröschen. Auch ein paar Veilchen leuchten hellblau durch das Grün.
Am Baum angekommen, holte ich die Wasserflasche heraus und goss damit die Primeln. Aber sie waren gar nicht so zusammengefallen wie die im Garten. Die Sonne brennt im Wald doch nicht so kräftig wie an unserer Kräuterecke. Dann habe ich noch ein paar Fotos gemacht, mich dann zur Bank begeben und auf die mitgebrachte Isoliermatte gesetzt. Anschließend eine Tasse Kaffee eingegossen und begonnen, die Salamistange zu essen. Meine Gedanken kreisten dabei immer um Heidi. Dabei fielen meine Blicke auf den Eulenbaumstumpf und entdeckte, dass dort eine kleine Schlüsselblume wächst, und zwar die gleiche Sorte wie daheim, nämlich mit hängenden Köpfchen. Meine Blumen-App hat sie als Wald-Schlüsselblume identifiziert.

Ich ließ Heidis Beisetzungsmusik laufen und als sie zu Ende war, ging ich nochmals zum Baum, habe ihn kräftig umarmt, ein paar Abschiedsworte an Heidi gerichtet und mich wieder auf den Heimweg gemacht.
Dabei wählte ich für den Rückweg die Autobahn. Bei der Fahrt zur Anschlussstelle Rappenau musste ich bewundern, wie in den grau-braunen Waldrändern immer wieder leuchten weiße Flecken hervorstechen – vermutlich wilde Kirschbäume.
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