Kategorie: Erreignisse

Besondere Gelegenheiten

  • Frühstück bei …

    Nicht Tiffany, sondern bei Heidi, an ihrem Baum. Es wurde zwar etwas später, denn als ich um 7:14 wach wurde und aufgestanden bin, war mir gar nicht bewusst, dass dies eigentlich fast halb acht ist, die Zeit, um die der Görtz Bäcker öffnet.

    Daher war es schon halb neun, bis mein Rucksack mit Kamera, einer Flasche Wasser für die Primeln, und einer Thermoskanne Kaffee bereit war, und ich beim Bäcker eine belegte Salamilaugenstange und ein Nusskringel kaufen konnte. So ausgerüstet konnte ich bei strahlendem Wetter, bei lediglich 4°, die Fahrt zum Friedwald beginnen.

    Es war ein gutes Gefühl durch die grünen Felder, Hügel und Täler zu fahren. Und des Öfteren sagte ich zu mir: Das würde dir auch gefallen, Heidi.

    Und nach der üblichen halben Stunde war ich am Parkplatz 2 angekommen.

    Es wehte ein kräftiger, kalter Wind und so vermummte ich mich in meiner Winterjacke, nahm den Rucksack und marschiert mit den Walking-Stöcken los zu Heidis Baum. Der Waldboden ist gesät mit Bärlauch und Buschwindröschen. Auch ein paar Veilchen leuchten hellblau durch das Grün.

    Am Baum angekommen, holte ich die Wasserflasche heraus und goss damit die Primeln. Aber sie waren gar nicht so zusammengefallen wie die im Garten. Die Sonne brennt im Wald doch nicht so kräftig wie an unserer Kräuterecke. Dann habe ich noch ein paar Fotos gemacht, mich dann zur Bank begeben und auf die mitgebrachte Isoliermatte gesetzt. Anschließend eine Tasse Kaffee eingegossen und begonnen, die Salamistange zu essen. Meine Gedanken kreisten dabei immer um Heidi. Dabei fielen meine Blicke auf den Eulenbaumstumpf und entdeckte, dass dort eine kleine Schlüsselblume wächst, und zwar die gleiche Sorte wie daheim, nämlich mit hängenden Köpfchen. Meine Blumen-App hat sie als Wald-Schlüsselblume identifiziert.

    Ich ließ Heidis Beisetzungsmusik laufen und als sie zu Ende war, ging ich nochmals zum Baum, habe ihn kräftig umarmt, ein paar Abschiedsworte an Heidi gerichtet und mich wieder auf den Heimweg gemacht.

    Dabei wählte ich für den Rückweg die Autobahn. Bei der Fahrt zur Anschlussstelle Rappenau musste ich bewundern, wie in den grau-braunen Waldrändern immer wieder leuchten weiße Flecken hervorstechen – vermutlich wilde Kirschbäume.

  • Heiligabend 2024 – Alleine

    Der Tag fing an, wie fast jeder Werktag: aufstehen, Kaffee kochen und Zeitung lesen. Aber ich war irgendwie hibbelig. Ich konnte mich nicht in Ruhe auf die Zeitung konzentrieren. Mittendrin habe ich unterbrochen, und habe daran gemacht, den Tannenbaum zu schmücken. Aber vorher ging ich auf die Suche nach den Weihnachtstischdecken. Sie war weder im Wohnzimmer noch im Schlafzimmer -bis mir einfiel, im Keller ist auch ein Schrank und dort wurde ich fündig. Die schöne blaue Mitteldecke fand ich gleich. Aber nicht die große weiße, die immer als Husse diente.

    Danach kehrte ich den Baum ab, damit keine Tierchen ins Zimmer kommen. Als er so auf dem Tisch stand, konnte ich keine Ansicht finden, von der aus er nicht schräg stand. Zunächst entfernte ich den angeschraubten Kreuzfuß und versuchte es mit unserem eigenen Christbaumständer, aber dafür war der Baum irgendwie zu dünn: Man konnte ihn auch nicht gerade richten. Also blieb mir nichts anderes übrig, als zur Säge zu greifen und einen Schnitt im richtigen Winkel zu machen und anschließend den Holzfuß wieder anzuschrauben. Jetzt steht der Baum gerade.

    Als Schmuck entschied ich mich dieses Jahr zu den braunen und goldenen Kugeln. Diese haben sogar den Vorteil, dass sie aus Plastik sind und nicht so leicht zerbrechen. Als Kerzen wählte ich die weißen aus Wachs mit einigen zusätzlichen braunen, die die Farbe wechseln können. Glücklicherweise passt die Fernsteuerung de braunen auch für die Wachskerzen. Ansonsten wären sie eine Fehlinvestition gewesen – es sind nur zwei Schachteln zur Ergänzung ohne Kontroller. Zum Abschluss noch viel goldenes Lametta drapiert und der Baum ist fertig.

    Klein aber Fein

    Inzwischen war es auch Zeit zum Mittagessen: Es gab Gemüsespätzle aus dem Tiefkühlvorrat.

    Als ich nach dem Essen so auf der Couch saß, den hübschen Baum anschaute und YouTube-Videos anschaute, baute sich in mir der Wunsch auf, zu Heidi zu fahren. Also habe ich mich warm angezogen, aus Tannenzweigen und einigen Alpenveilchen mit Juteband ein kleines Bouquet gemacht, mich ins Auto gesetzt und mit Kamera zum Friedwald Schwaigern gefahren.

    Nach 35 Minuten war ich dort und nach weiteren 7 Minuten bei Heidi und legte mein Bouquet auf ihren Platz.

    Mit meiner Kamera machte ich ganz viele Bilder, um dann später bei einem Video mich über ein rotes Symbol zu wundern, was sich dann als Warnung für eine fehlende Speicherkarte herausstellte. Zu dämlich!

    Nach einer dreiviertel Stunde machte ich mich wieder auf den Heimweg, wo ich um halb fünf angekommen bin.

    Jetzt lausche ich wieder den Weihnachtsliedern und schreibe dieses Tagebuch, und warte auf die Bescherung. Denn heute Morgen brachte der Paketbote das Päckchen von Calumet und das werde ich später auspacken.

  • Heidis Muttertag 2024

    Zur Feier des Tages habe ich beschlossen, nach Schwaigern in den Friedwald zu Heidis Baum zu fahren / gehen und dort ein Vesper Frühstück bei ihr zu machen. Also habe ich nach dem Aufstehen einen Kaffee gekocht und in meine kleine Thermoskanne gefüllt und bin mit meinem Fotorucksack losgefahren. Nach einem kurzen Halt beim Bäcker Görz, für ein belegtes Laugen Kringel und ein Schokocroissant ging es durch den sonnigen Kraichgau zum Friedwald. Am Parkplatz erreichte mich ein Anruf von Daniela, die mir einen schönen Muttertag wünschte – sie war auch ganz angetan von meinem Vorhaben – und noch viele Grüße für Heidi hinzugefügt.

    Dann ging ich los. Nach den paar Meter, wo der Waldweg abbiegt, war ich zunächst etwas verwirrt, weil plötzlich eine geschlossene Schranke den Weg halb versperrte. Aber dann sah ich das Wegschild „Nussgasse“ war beruhigt und konnte meinen Weg fortsetzen. Nach 20 Minuten war ich am Baum, hielt einige Zeit inne, und setzte mich anschließend auf die Bank, die in unmittelbarer Nähe unseres Baumes steht. Dort ist aus einem ehemaligen großen Baum eine Eule geschnitzt, an der eine Plakette mit den Namen einiger Verstorbener und noch zukünftig hin zu kommender befestigt ist. Die Bank ist eine Spende dieser Familie.

    Ich habe meine Sachen ausgepackt – Kaffee, Brötchen, Lautsprecher. Habe wieder Heidis Beisetzungs-Musik gestartet, mir einen Kaffee eingeschenkt und mit dem Frühstück begonnen. Dabei immer wieder das einseitige Gespräch mit Heidi gesucht. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich tatsächlich dort verweilt habe. Aber da meine Ankunft zu Hause um 10:51 Uhr war, wird es wohl über einer Stunde gewesen sein.

    Auf dem Rückweg zeigte da Navi irgendwann einen drei Minuten schnelleren Weg an, der mich zum A6 Anschluss Sinsheim/Steinsfurt leitete. Etwas kurvenreicher und bergiger, aber gut zu fahren.

  • Heidis Eiche

    Heidi ist am 17. April 2024 im Friedwald Schwaigern an einer großen Eiche im kleinen Kreis von Familie und Freunden beigesetzt worden

    Wir haben uns um 15:30 am Parkplatz 2 getroffen und sind zusammen mit dem Förster zum Baum gelaufen. Für den Weg hatte ich als musikalische Begleitung die „Arlésienne Suite“ von Bizet herausgesucht. Dies war unsere Musik, wenn wir im Auto in den Urlaub gefahren sind.

    Am Grab haben wir einige Zeit der Trauer verbracht, während dessen ich Heidis Lieblingsmusik abspielte. Aus „Der Möwe Jonathan“ „Skybird“ und „Flight of the Gull“, zwei Titel von Elvis „Don’t cry Daddy“ und Amazing Grace“, „Halleluja“ gesungen von Andrea Bocelli und Erinnerung gesungen von Angelika Milster.

    Offenes Urnengrab mit Förster
    Plakette an Heidis Baum

    Und zum Schluss habe ich die Abschiedsrede für Heidi vorgetragen, an der ich einige Tage gearbeitet hatte, zwar mit vielen Unterbrechungen, aber letztendlich habe ich es geschafft und musste nicht auf die Aufnahme zurückgreifen, die ich sicherheitshalber gemacht hatte.


  • Abschiedsrede zur Beisetzung

    Liebe Heidi,

    hier unter dieser mächtigen Eiche, wo du deinen letzten Ruheplatz findest, möchte ich im Kreis von Familie und Freunden ein paar Worte zum Abschied sagen.

    In all den Jahren hast du immer zu mir gehalten und mich unterstützt – ich habe es dir sicher nicht leicht gemacht – aber du warst immer für mich da und hast mich auf allen Wegen begleitet.  Dafür kann ich dir gar nicht genug danken.

    Also wir vor mehr als 50 Jahren zusammen gekommen sind, hat keiner in unsere Umgebung daran geglaubt, dass aus uns Beiden mal ein Paar werden wird. Aber du hast immer dafür gekämpft, dass es wahr wird. So konnte auch die langjährige Wochenendbeziehung uns nicht auseinander bringen.

    Umso mehr haben wir die gemeinsamen Urlaube genossen – die uns zwar nie in weite Ferne führten, aber wenn wir im Auto zu den Klängen der Arlésienne Suite „On The Road“ in den Süden fuhren, waren wir glücklich.

    Es gab eine Zeit, wo ich dir besonders viel Kummer bereitet habe, aber auch da wolltest du nie von mir lassen und hättest mich vor anderen wie eine Löwin ihre Jungen mit deinem Leben verteidigt. Deine Unterstützung war mir eine große Hilfe

    Wahrscheinlich habe ich dir immer zu viel aufgebürdet, denn ich wusste ja, Heidi macht das schon. So ging ein Großteil unserer Lebensplanung von dir aus  – diesen Anstoß werde ich sehr vermissen.

    Gerade in den vergangenen Tagen ohne dich, habe ich noch mehr gemerkt, wie wichtig du mir warst. 

    Es macht einen großen Unterschied, jetzt allein im Sessel zu sitzen. Denn auch wenn wir beide nur so da saßen, du lesend am Esstisch, ich im Sessel auf einer Tastatur tippend – wir waren zusammen. Und immer wenn ich aufschaute und mal wieder sah wie dein Kopf auf den Tisch gefallen war, musste ich lächeln.

    Jetzt, ohne dich macht es einfach keinen Spaß und so gehe ich häufig schon um 10 Uhr schlafen. Fast so wie du früher immer erzählt hast, »wir gehen um 22 Uhr 22 ins Bett«.

    Was in den letzten Jahren nicht mehr zugetroffen hat, es war immer kurz vor oder nach Mitternacht.

    So auch an jenem Abend am 7. März. Beim Blick auf den Wecker war es bei mir 23:59  und um 0:01 bist du gekommen und hast dich in dein Bett gelegt und bist unter leichtem Schnarchen eingeschlafen – obwohl du ja niemals schnarchst!

    Aber aus diesem Schlaf bist du nicht mehr aufgewacht.

    So blieb mir in den folgenden Tagen nur die Möglichkeit an deiner Seite zu sitzen und deine Hand zu halten oder zwischendurch dein Mund von Schleim zu befreien oder etwas Tee hinein zu sprühen. Dabei hast du oft an dem Schwämmchen die Flüssigkeit gesaugt, und ich nicht glauben wollte, dass dein Zustand so schlimm ist.

    Es war nicht leicht so hilflos an deinem Krankenbett zu sitzen und manchmal habe ich mich dann gefragt, ob es die richtige Entscheidung war auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten. Aber die Alternative einer noch längeren Leidenszeit wäre noch viel schlimmer gewesen. Dafür haben wir beide im Pflegeheim zu viel gesehen.

    Am letzten Tag hatte ich mein Kopfhörer dabei und konnte sie dir anstelle der Hörgeräte einsetzten und so hast du vielleicht wirklich die Klänge der Musik »Die Möwe Jonathan«   gehört und konntest friedlich einschlafen. Diese Melodien haben uns immer an schöne Stunden erinnert, wo wir gemeinsam auf einem Schiff über die Wellen in die Abendsonne hinein gefahren sind. Und so wie damals waren wir Händchen haltend zusammen.

    Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, bis mir bewusst wurde, dass du nicht mehr atmest.

    Aber ich bin froh, dass wir die letzten Minuten gemeinsam verbracht haben.

    Jetzt kannst du wie die Möwe Jonathan über dem Wasser schweben, frei ohne die Last des Lebens.

    Du wirst mir sehr fehlen.

    Und wenn wir jetzt deine Urne unter dem Baum versenken, wissen wir, wir können immer hierher zurückkehren und unseren Baum achtsam umarmen.

    So möge deine Asche dem Baum als Nahrung zu neuem Leben dienen, ihm Stärke geben, so wie du mir immer Stärke gegeben hast.

     – und eines Tages werde auch ich neben dir ruhen und wir können wieder gemeinsam in der Ewigkeit unser Runden drehen.

    Tschüss!

  • Trattoria Romana 2019

    Seit 1992 wohnen wir in Malsch. Ich fuhr jeden Arbeitstag zweimal daran vorbei und Heidi immer, wenn wir am Wochenende einkaufen fuhren. Und oft haben wir dabei gesagt »wir sollten da mal hineingehen«. Aber es hat bis Christi Himmelfahrt 2019 gedauert, Donnerstag, den 30. Mai, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen.

    Ich habe keine Ahnung, warum Heidi so ein Gesicht zieht, aber vom Aufnahmedatum denke ich, sie studiert gerade die Speisekarte.

  • Peter 60. Geburtstag 2017

    Zu seinem 60. am 10. Juli 2017 hat Peter am darauffolgenden Samstag Familie und Freunde nach Reichenberg eingeladen. Beim Nachmittagskaffee stehen Heidi und Elisabeth zusammen und beobachten das Treiben.

  • Malscher Fastnachtsumzug 2017

    Jedes Jahr am Faschingssonntag findet in Malsch ein großer Umzug statt, bei dem 15 – 30000 Besuche in das kleine Dorf mit 3000 Einwohner kommen.

    Und auf dem Heimweg muss man sich nach dem stundenlangen Stehen kurz auf einer Bank ausruhen,

    Kurze Rast nach Fastnachtsumzug

    und dabei wie üblich das Gesicht verziehen!

    Nach Fastnachtsumzug

    Und wenn wir wieder zu Hause waren, gab es meistens Heidis „Fastnachtsküchle“. Den Hefeteig dafür hat sie vor dem Umzug schon vorbereitet und musste nur noch ausgerollt, geschnitten und in heißem Fett ausgebacken werden.

    Waren immer sehr lecker!

    Weitere Umzüge auf YouTube

  • Sommerfest im Weingut Becker 2014

    Als gute Kunden des Weingutes wurden wir regelmäßig zu Veranstaltungen eingeladen. So auch zu diesem Sommerfest am Samstag, dem 19. Juli 2014. Es war ein strahlender Sommertag und ich glaube, dass Bruder Wolfgang und Elisabeth uns begleitet haben .

    Die umliegenden Weinberge waren gut behangen und die Tische warten auf die Gäste.

    Im Weinberg

    Und wenn ich Heidi so anschaue, war es ziemlich heiß.

In Memoriam Heidi
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